Prostatakrebs: Optimiertes PSA-Screening-Programm an der MedUni Wien entwickelt

Shahrokh Shariat | © feelimage / F. Matern
Shahrokh Shariat | © feelimage / F. Matern

(Wien, 03-02-2015) Der PSA-Test als Indikator für Prostatakrebs gilt in der Urologie als höchst umstritten, da er nicht immer eindeutig ist. Ein ForscherInnenteam des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien und des AKH Wien hat nun ein Programm entwickelt, das mit Hilfe der Methoden der personalisierten Medizin die Schwächen des PSA-Screenings ausgleicht. Damit erreicht die Vorsorge im Bereich Prostatakrebs ein neues Qualitätsniveau.

In Österreich erkranken laut Statistik Austria pro Jahr rund 4.700 Männer an einem Prostatakarzinom (Adenokarzinom). Im gleichen Zeitraum sterben ca. 1.146 der Betroffenen. Das PSA (Prostata-spezifisches Antigen) ist der wichtigste Marker, der zur Diagnose des Prostatakarzinoms herangezogen wird. Er gilt in der Fachwelt allerdings als zu ungenau und daher lediglich als Indikator. Ein Team von WissenschafterInnen rund um Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien und des AKH Wien und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna, hat nun ein Programm entwickelt, das das Testverfahren optimiert. Damit wird die Vorsorge im Bereich Prostatakrebs ganz entscheidend verbessert.

PSA: noch immer der beste Biomarker in der Onkologie

„Das PSA ist zwar kein idealer Marker, aber dennoch der beste diagnostische Biomarker in der gesamten Onkologie. Vor allem im jungen Alter, also um die 40-45 Jahre, ist er sehr aussagekräftig was die Risikovorhersage für Prostatakrebs betrifft. Das belegen auch die Daten. Seit Einführung des PSA-Screenings ist die Mortalität im Bereich Prostatakrebs um 40 Prozent gesunken. Es stellt sich also nicht die Frage, ob man PSA-Screenings machen soll oder nicht. Es geht vielmehr darum, sie klug durchzuführen“, sagte Shariat anlässlich des Welt-Krebstags am 4. Februar 2015.

Personalisierte Medizin auch beim PSA-Test 

Der wunde Punkt des PSA-Testes ist, dass ein erhöhter PSA-Wert nicht immer ein Hinweis auf ein gesteigertes Risiko für Prostatakrebs oder gar das Vorhandensein eines Karzinoms ist.  Dennoch erfolgte bisher bei einem hohen PSA-Wert eine aggressive Therapie, die häufig mit hohen Risiken, wie Inkontinenz oder erektilen Funktionsstörungen, einherging. Um diesen Nebenwirkungen der „Übertherapie“ entgegen zu wirken, wurde von Shariat und seinem Team ein Programm entwickelt, das sich die Methoden der personalisierten Medizin zunutze macht.

Ist der Patient noch jung und der PSA-Wert nur wenig erhöht, wird er aktiv überwacht, das heißt, regelmäßig nachkontrolliert. Damit werden unnötige Eingriffe verhindert und gleichzeitig sichergestellt, dass eine bösartige Entwicklung des Tumors nicht unentdeckt bleibt. Ist der Wert so erhöht, dass man eine Biopsie in Erwägung ziehen muss, wird der Test innerhalb von längstens zwölf Wochen wiederholt und es werden weitere Biomarker und mathematische Rechenmodelle in die Entscheidungsfindung einbezogen.

Shariat: „Zusätzlich zum PSA-Test erstellen wir mit Hilfe der neuen molekularen Verfahren in der Bildgebung und der Pathologie ein umfassendes biologisches Profil der Zelle. Das macht es uns möglich, im Tumorboard eine genaue Risikovorhersage zu treffen, den Tumor genau zu lokalisieren und seine molekulare Struktur zu bestimmen. Zusätzlich ziehen wir spezielle Rechenmodelle zur Erstellung der Prognose heran.“

Die ÄrztInnen können mit dieser Methode besser abschätzen, ob eine Behandlung nötig und sinnvoll ist und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Patient auf eine chirurgische oder medikamentöse Therapie anspricht. Damit können Betroffenen unnötige Behandlungen und eventuell auch Nebenwirkungen erspart werden.

Sollte das Tumorboard doch eine Operation als Therapie der Wahl empfehlen, rät Shariat dringend dazu, die OP in einem Schwerpunktspital mit hoher Frequenz durchführen zu lassen, da dort das nötige Know-How der ÄrztInnen, die erforderliche Routine und die entsprechenden Diagnoseverfahren vorhanden sind. Shariat: „In diesen Spitälern gibt es auch die neueste Spezialausrüstung. So verfügen MedUni Wien und AKH Wien beispielsweise über den neuesten Da Vinci Roboter, der den Eingriff für die Patienten, die immer im Mittelpunkt stehen, präziser und verträglicher macht.“

CCC am Krebstag im Wiener Rathaus

Für PatientInnen, die sich gerne zu diesem oder anderen onkologischen Themen informieren möchten, findet am Dienstag, 10. Februar 2015, erneut der Krebstag im Wiener Rathaus statt. Das Comprehensive Cancer Center Vienna wird dort mit seiner Cancer School CCC Vienna, seiner Fortbildungsveranstaltung für PatientInnen, vertreten und Ansprechpartner für Fragen sein. Im Rahmen der Cancer School CCC Vienna klären CCC-ExpertInnen unter der Devise „Krebswissen für alle“ in Kurzvorträgen über die Erkrankung, ihre Ursachen und Entstehung, Diagnoseverfahren und Therapieoptionen auf. Der nächste Vortragsblock startet Ende April/Anfang Mai 2015.

Infos:

[:en](Wien, 03-02-2015) Der PSA-Test als Indikator für Prostatakrebs gilt in der Urologie als höchst umstritten, da er nicht immer eindeutig ist. Ein ForscherInnenteam des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien und des AKH Wien hat nun ein Programm entwickelt, das mit Hilfe der Methoden der personalisierten Medizin die Schwächen des PSA-Screenings ausgleicht. Damit erreicht die Vorsorge im Bereich Prostatakrebs ein neues Qualitätsniveau.

In Österreich erkranken laut Statistik Austria pro Jahr rund 4.700 Männer an einem Prostatakarzinom (Adenokarzinom). Im gleichen Zeitraum sterben ca. 1.146 der Betroffenen. Das PSA (Prostata-spezifisches Antigen) ist der wichtigste Marker, der zur Diagnose des Prostatakarzinoms herangezogen wird. Er gilt in der Fachwelt allerdings als zu ungenau und daher lediglich als Indikator. Ein Team von WissenschafterInnen rund um Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien und des AKH Wien und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna, hat nun ein Programm entwickelt, das das Testverfahren optimiert. Damit wird die Vorsorge im Bereich Prostatakrebs ganz entscheidend verbessert.

PSA: noch immer der beste Biomarker in der Onkologie

„Das PSA ist zwar kein idealer Marker, aber dennoch der beste diagnostische Biomarker in der gesamten Onkologie. Vor allem im jungen Alter, also um die 40-45 Jahre, ist er sehr aussagekräftig was die Risikovorhersage für Prostatakrebs betrifft. Das belegen auch die Daten. Seit Einführung des PSA-Screenings ist die Mortalität im Bereich Prostatakrebs um 40 Prozent gesunken. Es stellt sich also nicht die Frage, ob man PSA-Screenings machen soll oder nicht. Es geht vielmehr darum, sie klug durchzuführen“, sagte Shariat anlässlich des Welt-Krebstags am 4. Februar 2015.

Personalisierte Medizin auch beim PSA-Test 

Der wunde Punkt des PSA-Testes ist, dass ein erhöhter PSA-Wert nicht immer ein Hinweis auf ein gesteigertes Risiko für Prostatakrebs oder gar das Vorhandensein eines Karzinoms ist.  Dennoch erfolgte bisher bei einem hohen PSA-Wert eine aggressive Therapie, die häufig mit hohen Risiken, wie Inkontinenz oder erektilen Funktionsstörungen, einherging. Um diesen Nebenwirkungen der „Übertherapie“ entgegen zu wirken, wurde von Shariat und seinem Team ein Programm entwickelt, das sich die Methoden der personalisierten Medizin zunutze macht.

Ist der Patient noch jung und der PSA-Wert nur wenig erhöht, wird er aktiv überwacht, das heißt, regelmäßig nachkontrolliert. Damit werden unnötige Eingriffe verhindert und gleichzeitig sichergestellt, dass eine bösartige Entwicklung des Tumors nicht unentdeckt bleibt. Ist der Wert so erhöht, dass man eine Biopsie in Erwägung ziehen muss, wird der Test innerhalb von längstens zwölf Wochen wiederholt und es werden weitere Biomarker und mathematische Rechenmodelle in die Entscheidungsfindung einbezogen.

Shariat: „Zusätzlich zum PSA-Test erstellen wir mit Hilfe der neuen molekularen Verfahren in der Bildgebung und der Pathologie ein umfassendes biologisches Profil der Zelle. Das macht es uns möglich, im Tumorboard eine genaue Risikovorhersage zu treffen, den Tumor genau zu lokalisieren und seine molekulare Struktur zu bestimmen. Zusätzlich ziehen wir spezielle Rechenmodelle zur Erstellung der Prognose heran.“

Die ÄrztInnen können mit dieser Methode besser abschätzen, ob eine Behandlung nötig und sinnvoll ist und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Patient auf eine chirurgische oder medikamentöse Therapie anspricht. Damit können Betroffenen unnötige Behandlungen und eventuell auch Nebenwirkungen erspart werden.

Sollte das Tumorboard doch eine Operation als Therapie der Wahl empfehlen, rät Shariat dringend dazu, die OP in einem Schwerpunktspital mit hoher Frequenz durchführen zu lassen, da dort das nötige Know-How der ÄrztInnen, die erforderliche Routine und die entsprechenden Diagnoseverfahren vorhanden sind. Shariat: „In diesen Spitälern gibt es auch die neueste Spezialausrüstung. So verfügen MedUni Wien und AKH Wien beispielsweise über den neuesten Da Vinci Roboter, der den Eingriff für die Patienten, die immer im Mittelpunkt stehen, präziser und verträglicher macht.“

CCC am Krebstag im Wiener Rathaus

Für PatientInnen, die sich gerne zu diesem oder anderen onkologischen Themen informieren möchten, findet am Dienstag, 10. Februar 2015, erneut der Krebstag im Wiener Rathaus statt. Das Comprehensive Cancer Center Vienna wird dort mit seiner Cancer School CCC Vienna, seiner Fortbildungsveranstaltung für PatientInnen, vertreten und Ansprechpartner für Fragen sein. Im Rahmen der Cancer School CCC Vienna klären CCC-ExpertInnen unter der Devise „Krebswissen für alle“ in Kurzvorträgen über die Erkrankung, ihre Ursachen und Entstehung, Diagnoseverfahren und Therapieoptionen auf. Der nächste Vortragsblock startet Ende April/Anfang Mai 2015.

Infos: www.cancerschool.at.

[:ru](Wien, 03-02-2015) Der PSA-Test als Indikator für Prostatakrebs gilt in der Urologie als höchst umstritten, da er nicht immer eindeutig ist. Ein ForscherInnenteam des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien und des AKH Wien hat nun ein Programm entwickelt, das mit Hilfe der Methoden der personalisierten Medizin die Schwächen des PSA-Screenings ausgleicht. Damit erreicht die Vorsorge im Bereich Prostatakrebs ein neues Qualitätsniveau.

In Österreich erkranken laut Statistik Austria pro Jahr rund 4.700 Männer an einem Prostatakarzinom (Adenokarzinom). Im gleichen Zeitraum sterben ca. 1.146 der Betroffenen. Das PSA (Prostata-spezifisches Antigen) ist der wichtigste Marker, der zur Diagnose des Prostatakarzinoms herangezogen wird. Er gilt in der Fachwelt allerdings als zu ungenau und daher lediglich als Indikator. Ein Team von WissenschafterInnen rund um Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien und des AKH Wien und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna, hat nun ein Programm entwickelt, das das Testverfahren optimiert. Damit wird die Vorsorge im Bereich Prostatakrebs ganz entscheidend verbessert.

PSA: noch immer der beste Biomarker in der Onkologie

„Das PSA ist zwar kein idealer Marker, aber dennoch der beste diagnostische Biomarker in der gesamten Onkologie. Vor allem im jungen Alter, also um die 40-45 Jahre, ist er sehr aussagekräftig was die Risikovorhersage für Prostatakrebs betrifft. Das belegen auch die Daten. Seit Einführung des PSA-Screenings ist die Mortalität im Bereich Prostatakrebs um 40 Prozent gesunken. Es stellt sich also nicht die Frage, ob man PSA-Screenings machen soll oder nicht. Es geht vielmehr darum, sie klug durchzuführen“, sagte Shariat anlässlich des Welt-Krebstags am 4. Februar 2015.

Personalisierte Medizin auch beim PSA-Test 

Der wunde Punkt des PSA-Testes ist, dass ein erhöhter PSA-Wert nicht immer ein Hinweis auf ein gesteigertes Risiko für Prostatakrebs oder gar das Vorhandensein eines Karzinoms ist.  Dennoch erfolgte bisher bei einem hohen PSA-Wert eine aggressive Therapie, die häufig mit hohen Risiken, wie Inkontinenz oder erektilen Funktionsstörungen, einherging. Um diesen Nebenwirkungen der „Übertherapie“ entgegen zu wirken, wurde von Shariat und seinem Team ein Programm entwickelt, das sich die Methoden der personalisierten Medizin zunutze macht.

Ist der Patient noch jung und der PSA-Wert nur wenig erhöht, wird er aktiv überwacht, das heißt, regelmäßig nachkontrolliert. Damit werden unnötige Eingriffe verhindert und gleichzeitig sichergestellt, dass eine bösartige Entwicklung des Tumors nicht unentdeckt bleibt. Ist der Wert so erhöht, dass man eine Biopsie in Erwägung ziehen muss, wird der Test innerhalb von längstens zwölf Wochen wiederholt und es werden weitere Biomarker und mathematische Rechenmodelle in die Entscheidungsfindung einbezogen.

Shariat: „Zusätzlich zum PSA-Test erstellen wir mit Hilfe der neuen molekularen Verfahren in der Bildgebung und der Pathologie ein umfassendes biologisches Profil der Zelle. Das macht es uns möglich, im Tumorboard eine genaue Risikovorhersage zu treffen, den Tumor genau zu lokalisieren und seine molekulare Struktur zu bestimmen. Zusätzlich ziehen wir spezielle Rechenmodelle zur Erstellung der Prognose heran.“

Die ÄrztInnen können mit dieser Methode besser abschätzen, ob eine Behandlung nötig und sinnvoll ist und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Patient auf eine chirurgische oder medikamentöse Therapie anspricht. Damit können Betroffenen unnötige Behandlungen und eventuell auch Nebenwirkungen erspart werden.

Sollte das Tumorboard doch eine Operation als Therapie der Wahl empfehlen, rät Shariat dringend dazu, die OP in einem Schwerpunktspital mit hoher Frequenz durchführen zu lassen, da dort das nötige Know-How der ÄrztInnen, die erforderliche Routine und die entsprechenden Diagnoseverfahren vorhanden sind. Shariat: „In diesen Spitälern gibt es auch die neueste Spezialausrüstung. So verfügen MedUni Wien und AKH Wien beispielsweise über den neuesten Da Vinci Roboter, der den Eingriff für die Patienten, die immer im Mittelpunkt stehen, präziser und verträglicher macht.“

CCC am Krebstag im Wiener Rathaus

Für PatientInnen, die sich gerne zu diesem oder anderen onkologischen Themen informieren möchten, findet am Dienstag, 10. Februar 2015, erneut der Krebstag im Wiener Rathaus statt. Das Comprehensive Cancer Center Vienna wird dort mit seiner Cancer School CCC Vienna, seiner Fortbildungsveranstaltung für PatientInnen, vertreten und Ansprechpartner für Fragen sein. Im Rahmen der Cancer School CCC Vienna klären CCC-ExpertInnen unter der Devise „Krebswissen für alle“ in Kurzvorträgen über die Erkrankung, ihre Ursachen und Entstehung, Diagnoseverfahren und Therapieoptionen auf. Der nächste Vortragsblock startet Ende April/Anfang Mai 2015.

Infos: www.cancerschool.at.

Wir sind für sie da.